"ArtAsyl wurde am 3. September 2015 von 10 jungen Menschen gegründet, die sich angeregt durch die Berichterstattung und die gesellschaftliche Diskussion, für Geflüchtete
engagieren wollten. Die Angst vor möglichen Problemen war genauso verbreitet, wie der Hilfswille und die Solidarität mit den Geflüchteten. Diesen Hilfswillen wollen wir aufgreifen und in einem
Bereich kanalisieren, in dem
Barrieren wie fehlende Sprachkenntnisse leicht überwunden werden können: der Kunst. Dabei verstehen wir unter Kunst alle Bereiche der kulturellen Betätigung von Malerei und Musik über
Schauspiel und Tanz bis hin zu Kunsttherapie.
Es ist unsere Überzeugung, dass es Formen der Unterstützung von Geflüchteten gibt, die in ihrem Kern staatliche Aufgabe sind: Diesen Bereichen widmen wir uns nicht. Stattdessen
adressieren wir das kulturelle Grundbedürfnis eines jeden Menschen, sich und seine Gefühlswelt ausdrücken zu wollen. Eine traumatische Fluchterfahrung verstärkt dieses Bedürfnis. Die Betreuung
dieses Bedürfnisses ist ein hervorragendes Betätigungsfeld für hilfswillige Bürger*innen im privaten Bereich und wird unserer Erfahrung nach von den Verantwortlichen in den Heimen dankend und
offen angenommen. Kulturelle Betätigung bildet hier auch eine Möglichkeit sich vom teilweise tristen Alltag in den Unterkünften ablenken zu können und mit den Bürger*innen in der neuen Heimat in
Kontakt zu treten.
Damit leisten wir einen Beitrag zur Integration, die nach der existenziellen Versorgung der Geflüchteten, die nächste große Herausforderung unserer Gesellschaft ist.
Bei alldem liegt unser Hauptaugenmerk darauf eine Beständigkeit und Regelmäßigkeit in den Alltag der Geflüchteten zu bringen. Zwar können einige unserer Projekte aufgrund ihres
Wesens kurzfristiger Art sein (etwa Wochenend-Aktionen oder Workshops). Unser Ziel ist es aber immer verlässlich und häufig vor Ort zu sein.
Was wir machen? (Gelder akquirieren, Sachspenden sammeln, Projekte aufbauen)
ArtAsyl verfolgt sein Ziel auf unterschiedlichen Ebenen. Zunächst sehen wir es als unsere Hauptaufgabe an, lokale Künstler*innen mit den Geflüchteten zu vernetzen und ihnen Räumlichkeiten,
Material und organisatorische Hilfestellungen anzubieten. Wir möchten die Ideen
kreativer Menschen weiterentwickeln und bei der Umsetzung helfen. Die Mitglieder des Vereins können sich somit sowohl ideell als Künstler*innen, als auch organisatorisch engagieren; wieder
andere können uns aus der Ferne mit ihren Mitgliedsbeiträgen bei der Umsetzung unterstützen oder ein Sponsoring übernehmen.
Im nächsten Schritt möchten wir ein eigenes Atelier einrichten, das sowohl unseren Kursen und Projekten ein zu Hause gibt, als auch als offener Treff für Kunstinteressierte jeder
Herkunft fungiert. Dort wollen wir Materialien und Musikinstrumente zur Verfügung stellen, damit gemeinsam oder separat in einer gemütlichen Atmosphäre gewerkelt, musiziert und gemalt werden
kann.
Integration ist kein Selbstläufer, es ist vielmehr die große Herausforderung unserer Gesellschaft. Wir möchten unseren Beitrag leisten, indem wir auf Basis der Kunst etwas
Gemeinsames schaffen. Kunst ist die Sprache, die auch ohne Worte verstanden wird und eignet sich somit als Kommunikationsmittel auf dem Weg zu einer verbundenen solidarischen Gesellschaft."
(Zitat: http://www.artasyl.de/ueberuns/)